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12 Volt 60Watt mit Bosch Mhkz Zündanlagen
#1
Leistungsoptimierung an Bosch Mhkz Zündanlagen:


Die 6 poligen Bosch MHKZ Statoren wurden in sehr vielen kleinen deutschen Zweitaktmotorrädern verbaut und das größte Problem war immer die extrem niedrige Scheinwerferspannung  im unteren Drehzahlbereich! Für eine Zündapp KS175 wird es fast völlig Finster wenn sie mit moderaten 3000 Upm durch die Gegend gleiten will! Die 3 Lichtspulen pfeifen mit dem zahmen Ferromagnetband im Polrad an einer stromhungrigen 6 Volt 35/35 Watt Biluxlampe sozusagen am letzten Loch wenn aus dem Drehzahlkeller brauchbare Leistung erzeugt werden soll, dafür erwärmt sich dieser Generator auch kaum! Diese sternförmigen Magnetzündergeneratoren werden zwar um astronomische Summen gehandelt und sind von der technischen Performance nicht unbedingt das gelbe vom Ei, obwohl sie schon besser als die uralten klapprigen 4-poligen Vorgänger mit Unterbrecherkontakten sind! Gegen die letzten guten 4 poligen 6Volt 58Watt Mhkz Zündanlagen mit Polradnummer 212199013, (Bj. 1975 bis 1976) gab es für die moderneren 6poligen Bosch Sternzündungen allerdings kein Licht am Ende des Tunnels! Biggrin Einige Leute fragen sich schon warum ich diese wertvollen Informationen kostenlos in diesem Forum poste? Ich bin der Meinung jedes Hobby soll Spaß machen und keinen finanziellen Nährboden für kreative unnötige Ebay-Abzocker bieten, (wenn ich damit auch nur einen einzigen "Schrotthändler" für den das Wort "Gewährleistung" fremd ist, das Wasser abgrabe dann lohnt es sich für andere ehrlichere Leute)! Wer stattdessen geprüfte Qualität verkauft der soll auch einen angemessenen Lohn dafür erhalten! Vor wenigen Tagen bin ich diesbezüglich mit einen Ebay-Schrotthändler heftig zusammengewachsen! Er meinte "Wie kann man denn so dumm sein und derartige wertvolle Informationen kostenlos in einem öffentlichen Forum posten, wenn Du Deinen Schrott unrepariert verkaufst hätten wir doch beide etwas davon und ich erzähle es bestimmt niemand weiter"! Diesen Verkäufer kann ich beruhigen "ich habe keinen Schrott zu verkaufen"!

[Bild: Bosch_MHKZ.jpg]

Bei 4 und 6 poligen Generatoren  mit Originalpolrädern sind im niedrigen Drehzahlbereich nur eher bescheidene Optimierungsmaßnahmen zu Verbesserung der Lichtleistung  möglich, die erste Leistungstabelle mit Werksseitig installierter 6 Volt 35/35 Watt Biluxlampe zeigt wie schwach solche 6 poligen Bosch Generatoren  bei niedrigen Motordrehzahlen sind. Bevor ich richtig mit Leistungsoptimierungen beginne, noch einige Zeilen zum Spannungsabfall an Leitungen, Steckverbindungen und Schaltern:

[Bild: post-6-1059750405.jpg]

Einige werden in diesem Bild sofort eine kleine Mogelpackung erkennen und mit Recht behaupten "die rote Zündbox stammt doch aus einem italienischen Plastikroller" stimmt auch, aber mehr dazu auf folgender Seite:

http://www.zuendapp.net//index.php?ac...=S...=ST&f=19&t=1679

Es gibt selten 2 Polräder mit identischen magnetischen Eigenschaften, deshalb habe ich 8 verschiedene gemessen und für die folgenden Leistungstabellen das mittlere verwendet. Manche werden gleich feststellen, daß ich den Strom vom vierten Polrad mit 6,48 Ampere angebe, in der Leistungstabelle mit 6 Volt 35 Watt Biluxlampe aber nur mit 6,08 Ampere. Bei der Polradprüfung habe ich die Lampe direkt an die Lichtspulen angeschlossen und den Antriebsmotor auf 10000 Upm hochgefahren. Im Zweirad gibt es leider Steckverbindungen und Schalterkontakte, folglich habe ich 4,5 Meter Kabellänge eingefügt, welche einem Widerstand von 0,085 Ohm bei Raumtemperatur ergibt. Ich habe vorher noch an einer KS50 unter 6 Ampere Last den Spannungsabfall zwischen Lichtspule und Scheinwerferlampe ermittelt, die Messung erbab einen Übergangswiderstand von 0,08 und nach Erwärmung sogar über 0,1 Ohm. Meine Messtabellen entsprechen realistischen Einsatzbedingungen an Fahrzeugen:   
 
[Bild: post-6-1058181980.gif]

Bei älteren Fahrzeugen wo die Beleuchtung auch immer bei Tag eingeschaltet war, sind oft die Kontakte am Lichtschalter und Zündschloß sehr heiß geworden was mit der Zeit zu erheblichen Übergangswiderständen führt. Nicht selten gibt es deshalb im Beleuchtungsstrang alter Zweiräder Übergangswiderstände von 0,3 Ohm oder höher, bei 6 Volt 35 Watt Grundlast würde sich der Strom auf 5,5 Ampere verringern und die Lampe gerade noch mit 6 Volt Nennspannung im höchsten Drehzahlbereich zum leuchten bringen. 6 Volt 35 Watt Biluxlampen oder noch weniger sind auch aus sicherheitstechnischen Gründen für historische Kraftfahrzeuge welche auf öffentlichen Straßen bewegt werden nicht mehr ganz Zeitgemäß! Die  einfachste Lösung für hellere Beleuchtung wäre der Ersatz gegen 12 Volt Halogenlampen mit 55 bis 60 Watt Leistung, leider wird damit die Lichtleistung im unteren Drehzahlbereich  noch geringfügig schlechter und eignet sich bestenfalls für drehfreudige Kleinkrafträder welche selten unter 5000 Upm gefahren werden! 

[Bild: post-6-1058182093.gif]

Bei hohem Übergangswiderständen würde die 12 Volt H4 Lampe im niedrigen Drehzahlbereich besser als eine 6 Volt 35 Watt leuchten, weil der Längsstrom und damit verbundene Spannungsabfall geringer als von stromhungrigen 6 Volt 35 Watt Glühfäden ist. Bei 0,3 Ohm würde der 12 Volt 55 Watt Glühfaden mit 10000 Upm noch immer ca. 14 Volt bei 4,8 Ampere Längsstrom erreichen. Über 9500 Upm muß für drehfreudige Kleinkrafträder auch eine kleine Ausgleichslast als Lampenschutz zum Abblendlicht zugeschaltet werden, was die Lichtleistung  im niedrigen Drehzahlbereich zusätzlich negativ beeinflußt! Mit dem 12 Volt 60 Watt Glühfaden wird  Lampenspannung im niedrigen Drehzahlbereich noch weiter reduziert, deshalb sind solche Lösungen für 125 oder 175er Motorräder kontraproduktiv. Für schnelle drehfreudige Mopeds wo man Fernlicht selten unter 6000 Upm verwendet, eine brauchbare und preiswerte Alternative!

[Bild: post-6-1058182214.gif]

Die Lichtspulen sind serienmäßig mit 160 Windungen 0,55mm Kupferlackdraht gewickelt und parallelgeschaltet, eine Spulenoptimierung mit dickem 0,95 mm Draht in Serienschaltung bringt den großen Vorteil von nur 60 Windungen pro Spule welche man in Reihe schaltet um wieder die erforderliche Gesamtwindungszahl zu erhalten! Man darf sich auch unbestraft um 1 bis 3 Windungen  für die Gesamtwindungszahl von  "179" für 12Volt 55 Watt Lampen verzählen. Der Wirkungsgrad wird in den meisten Fällen  geringfügig besser weil sich die Spulen nicht gegenseitig würgen können und dickerer Draht hat auch bessere Kühlungseigenschaften!

[Bild: post-6-1058182364.jpg]

Im folgenden Test mit optimierten Lichtspulen und einer 6 Volt 35/35 Watt Biluxlampe erkennt man schon deutlich eine verbesserte Lichtleistung im niedrigen Drehzahlbereich als Folge der höheren Leerlaufspannung, oben wir die länger übersetzte Spule für den hohen Strom allerdings zu schwach!

[Bild: post-6-1058182483.gif]

197 Windungen auf  3 Lichtspulen verteilt waren für 12 Volt 55 Watt Halogenlampen die bestmögliche Wahl, nach dieser Optimierung  ist schon ab 3000 Upm brauchbare Lichtleistung vorhanden  und bei 6500 Upm wird es dann richtig Hell. Das gewählte Übersetzungsverhältnis erlaubt Motordrehzahlen bis 10500 Upm und deckt somit alle serienmäßigen Kleinkrafträder ab.

[Bild: post-6-1058182647.gif]

12 Volt  60 Watt Glühfäden sind aufgrund höherer Stromaufnahme in der Betriebsspannung benachteiligt, bringen aber bei niedrigen Drehzahlen trotzdem schon mehr Licht  wie 6Volt 35/35 Watt Biluxlampen an serienmäßigen  Lichtspulen von 6 poligen Bosch MHKZ Generatoren!

[Bild: post-6-1058182746.gif]

Die bestmögliche und sinnvollste Lösung für diesen in größeren Motorrädern eher ungeeigneten Bosch Generator wäre die Verwendung von 4 Ankerköpfen für den Scheinwerfer, die verbleibende 15 bis 20 Watt Ladespule kann aber konventionelle Bremsleuchten und Blinker nicht mehr zufriedenstellend betreiben!  Würde man allerdings Blinker, Brems und Rücklicht, sowie Kontrolleuchten und Begrenzungslicht auf energiesparende ultrahelle Leuchtdioden umrüsten, dann reicht sogar die Energie von 10 Watt Ladeankern immer zum laden eines kleinen Akkus!

[Bild: post-6-1058182859.jpg]

Die folgende Tabelle zeigt eine  zufriedenstellende Beleuchtungsalternative für 125 und 175ccm Motorräder, wohl aber erst wenn die ultrahellen Leuchtdioden wesentlich günstiger werden!

[Bild: post-6-1058182969.gif]

Ich wählte eine Windungszahl um den 12 Volt 55 Watt Glühfaden bestmöglich im absoluten Grenzbereich auszunützen, die Leichtleistung ist im Drehzahlbereich zwischen 6500 bis 10000 Upm hervorragend! Obwohl sich der  12 Volt 60 Watt Glühfaden bei Höchstdrehzahl mit 13 Volt begnügen muß, ist die Lichtleistung auch noch bei niedrigen Drehzahlen verhältnismäßig gut. Überhaupt kein Vergleich mehr zur originalen 6 Volt 35 Watt  Dämmerungsbeleuchtung!

[Bild: post-6-1058183103.gif]

Viele werden jetzt anhand der möglichen Generatorleistung bemerkt haben, daß die 6 poligen Bosch Sternzündungen bei weitem nicht das viele Geld wert sind wofür sie gehandelt werden. Die ältere 6 Volt 35/5/18Watt Mhkz Zündung mit starkem Polrad Nr. 0 212 199 013 gibt es bei Ebay meistens für das halbe Geld und die kann wesentlich mehr, ohne daß man an der Lichtspule auch nur irgend etwas ändern muß! Die 6 Volt 35/35 Watt Biluxlampe bringt auch bei niedrigen Drehzahlen viel besseres Licht:

[Bild: post-6-1058339348.gif]

Die letzte Modellserie der KS50WC Typ517 und die erste KS50 WC TT der 529er Bauserie hatten zwischen 1975 bis Anfang 1977 serienmäßig die leistungsstarken 4 poligen 58 Watt Bosch Mhkz Zündanlagen installiert, die lauten und tiefen eher ungewöhnlichen Laufgeräusche aus der zündungsseitigen Kurbelgehäusegegend verursachten nicht wie üblich die Hauptlager sondern die starken Magneten vom Polrad. Biggrin Diese Fahrzeuge hatten auch schon die größeren Scheinwerfer wo man problemlos und ohne Zwischenadapter 12Volt 55/60Watt H4 Lampen montieren konnte:

[Bild: post-6-1058339506.gif]

Die Lichtspule bringt ausreichend Saft für den 60 Watt Halogenglühfaden und 40,3 Volt Leerlaufspannung bei nur 140 Windungen beweisen wohl daß die Magneten im Polrad von hervorragender Qualität sind. Beim Umbau von 6Volt 35/35Watt Biluxlampen auf gute 12 Volt H4 Beleuchtung muß an dem 55 Watt Abblendlichtfaden eine Ausgleichslast mit 12 Volt 4 bis 5 Watt dazugeschaltet werden, andernfalls würde die gute H4-Lampe zwar noch besser leuchten, dafür aber nicht lange leben. Ich mißbrauchte für diesen Zweck früher meistens die Begrenzungslichtlampe im Scheinwerfer, weil sie bei Mopeds mit abgeschaltetem Motor in Österreich nicht leuchten mußte. Diese leistungsstarken und oft preiswerten Zündanlagen können allerdings nicht so einfach in neuere Fahrzeuge umgebaut werden, weil der Drehzahlmesser viel zu wenig anzeigen würde. Die 6 Volt 18 Watt Bremslichtspule wäre auch für den Betrieb von Ulo801 Ladereglern für den Stadtverkehr viel zu schwach. Die 6 poligen Bosch Sternzündungen mit viel zu schwachem Polrad waren leistungsseitig ein großer technischer Rückschritt, welcher aber für teures Geld verkauft wurde!   



PS: Wer wichtige Fragen hat, darf mich auch unter folgender Nummer anrufen: 0043 7732 4145 Erfahrungsgemäß werden so schneller erfolgreiche Lösungen erreicht wie durch zahlreiche Mails!
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