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Instandsetzung von Motoplat Statoren
#1
Bei der Instandsetzung zahlreicher defekter Motoplat Statoren, von Zündapp KS80 und Hercules Ultra 80, stellte ich kleine Unterschiede fest.  Weiters konnte ich  Polräder und Statoren unterschiedlicher Baujahre eindeutig  zu den Fahrzeugen zuordnen. Zündapp und  Hercules  Statoren jüngerer Produktion wurden mit einer stabilen Leiterplatte zum Anschluß der  Impulsgeberspulen, Dioden und Widerstände gefertigt,  ältere Modelle sind noch mit Kunststoffplättchen ausgerüstet, wo die Wicklungsanschlüsse schlecht gegen Verspannungen geschützt sind!

[Bild: post-6-1104166689.jpg]
An  3  Zündapp KS80 Exemplaren waren 2 Dioden, und ein Widerstand defekt, ein weiterer 12 Volt 130 Watt K80 Stator litt an einer schlechte Lötstelle am Hochspannungs-Ladeanker.  Bei einem 12 Volt 130 Watt Stator von Hercules Ultra 80 war sogar eine Diode und  der Hochspannungs-Ladeanker defekt (von Reparaturaufwand "wirtschaftlicher Totalschaden")?

[Bild: post-6-1104496957.jpg]
Obwohl diese vergossenen Statoren technisch beinahe gleich sind, kann man sie nicht  untereinander tauschen, siehe folgender Schaltplan vom unterschiedlichen Zündungsstromkreis!

[Bild: post-6-1104166841.gif]
Es gibt auch Motoplat Statoren aus Sachs Motoren, welche in Zündapp 314er Motoren problemlos laufen, wenn man sie mit den Anschlußkabeln kopfüber einbaut und habe zwei derartige Exemplare in meinem Ersatzteillager vorrätig. Bei den Zündungen für die Ultra 80 wurden leider die obere und untere Impulsgeberspule genau seitenverkehrt angeschlossen, das hat zur Folge daß der ZZP bei entgegengesetzter Drehrichtung mindestens 20 Winkelgrade daneben liegt und bei zunehmender Motordrehzahl sehr stark in Richtung "Spätzündung" verstellt. Weiters wurde der Wicklungssinn der Hochspannungsladespule vertauscht.  Ein Umbau dieser kleinen Unterschiede wäre Zeitaufwendig und lohnt sich bei der derzeitigen Verfügbarkeit von Gebrauchtteilen noch nicht. Wer trotzdem feststellen will, für welche Fahrzeuge seine Ersatzstatoren passen, nimmt dazu eine Batterie mit 3 bis max. 4,5 Volt und verbindet sie in abwechselnder Polung mit dem schwarzen und blauen Kabel, welche vom Stator zur Zündspule führen. ("Bei höheren Spannungen können die Impulsgeberspulen beschädigt werden"). Mit diesem einfachen Trick, kann man schnell feststellen welcher Anker wann magnetisiert wird, bzw. ob einer von beiden Stromkreisen unterbrochen ist. Der Zündzeitpunkt muß mit Zündapp  Polrädern exakt mit der oberen Steuerzunge und oberen Eisenkern vom Impulsgeber fluchten!

[Bild: post-6-1104166952.jpg]

Ist das nicht der Fall, dann ist entweder der Stator defekt oder stimmt nicht mit dem verwendeten Polrad überein.  Wer absolut sicher gehen will ob sein Stator funktioniert oder defekt ist und  ein Amperemeter fachgerecht bedienen kann, hat eine weitere Möglichkeit. Dazu benützt man einen geladenen 6 Volt Akku (beispielsweise aus einer ULO-Box) und schaltet in Reihe zu Pluskabel ein Amperemeter  (200mA Messbereich)! Nun in abwechselnder Polung schwarzes und blaues Kabel vom Stator kurze Zeit bestromen, in der Richtung ohne Widerstand müssen 150 bis 200 mA und in der strombegrenzten Richtung ca. 75 bis 100 mA Strom fließen. Zum Schluß bestromt man den Hochspannungsladeanker zwischen blauem Kabel und Masse, da müssen zwischen 24 bis 30 mA Strom fließen. Fließt bei einer dieser 3 Messungen erheblich weniger oder mehr Strom, ist der Stator garantiert defekt und sollte nicht (ohne entsprechenden Hinweis) an unschuldige Opfer bei ePay versteigert werden!   




Noch ein nützlicher Trick:

Zündapp KS80 Fahrzeuge mit 6 Volt Generator drehen erfahrungsgemäß mit 92ccm Zylindern etwas höher wie gedrosselte 80er, folglich sterben bei 7500 Upm Motordrehzahl auch die Scheinwerferlampen sehr rasch und untertourig ist die Beleuchtung wieder viel zu schwach. Mit folgender einfacher Erweiterung kann man beide Probleme zufriedenstellend lösen.

http://www.zuendapp.net/uploads/post-6-1104350641.ibf

Die kleine H4 Lampe fokusiert viel besser wie alte Biluxlampen, folglich erreicht man bei tiefen 1500 Upm bis zu 5 mal helleres Licht im Brennpunkt. So sieht man auch in engen Spitzkehren oder vor dem Anhalten ausreichend hell, wenn die Motordrehzahl runter muß! (Bei dieser Optimierung muß zum Drehzahlmesser ein zusätzliches Kabel verlegt und dieses parallel zur Lichtspule geschaltet werden, die Leerlaufspannung mit ausgeschaltetem 12 Volt Scheinwerfer wäre alten VDO Drehzahlmessern zu hoch)!

PS: Vielleicht kann ich mit diesen Informationen einigen "Motoplat Geschädigten" helfen, welche schon kurz vorm Nervenzusammenbruch stehen. Bei Reparaturanfragen bitte die ermittelten Fehler bekanntgeben, dann kann ich den  erforderlichen Aufwand besser einschätzen!
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