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Normale Version: Motorausbruch reparieren
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Hallo zusammen,
ich habe einmal dokumentiert, wie ich einen Ausbruch aus dem Motorgehäuse im Bereich der Kabeldurchführung repariert habe.

Grüße Thomas
saubere Sache, eine Alternative zum Aluschweissen was ja doch nicht jeder kann.

Gute Anleitung  Daumhoch
Toole Idee, Daumhoch

Super gelöst.

Rainer
Echt klasse!

Aber wie ist denn die Stabilität? Hat das Gehäuse hier hohe Belastungen auszuhalten?

Gruß moppel
(08.05.2012, 20:22)Moppel link schrieb:Echt klasse!

Aber wie ist denn die Stabilität? Hat das Gehäuse hier hohe Belastungen auszuhalten?

Gruß moppel

Hallo Moppel,

deswegen habe ich den Winkel drunter gemacht, der im zusammengebauten Zustand noch von der Motorhalterung mitgehalten wird. Einen Vibrationstest habe ich natürlich noch nicht machen können, ist ja noch auseinandergebaut. Das erhärtete Kaltmetall ist jedenfalls "knüppelhart".

Grüße Thomas
Danke für die schnelle Antwort.

Gruß Moppel
Moin Moin Thomas,

in der Tat eine gute Arbeit!  Daumhoch

Aber Fragen werfen sich mir da noch auf.  Den Winkel,
so wie es aussieht hast Du den "mitverkittet".  Ich fürchte der
bildet so, da an der Motorhalterung nicht fest verbunden, eine
natürliche Vibrationsbrücke, kann ich mir vorstellen.
Wenn da mal ein Sandkorn oder so zwischengerät,
bauen sich auch noch Verspannungen auf, die bestimmt
einem erneuten Abbrechen förderlich sind.

Warum hast Du den Winkel links, also zur Bruchkante hin
so weit wieder ausgeschnitten?

Und hier noch meine Ideen um Stabilität noch weiter zu steigern.
Bei der Größenordnung wäre evtl ein tragendes Gitter
gut.  Siehe Stahlbetonbau, nur eben in Klein, vielleicht
mit Hasendraht oder so.
Dazu kann man dann vielleicht auch noch  1 mm oder 0,5 oder so
Bohrungen in die Bruchkante treiben, in diese das Kaltmetall
einarbeiten (sofern überhaupt in der Form bearbeitbar, sorry kenne mich
mit dem Zeug nicht aus, oder dann Stifte einsetzen.
Oder auch noch anders, entlang der Bruchkante ganz nah am Rand,
um die Kaltmetallmasse sozusagen überlaufend und umschließend
anzusetzen.  Hm, war das so verständlich?

Nichts desto Trozt und nochmal erwähnt, eine schöne Arbeit!

grüßt
Frank


Hallo Frank,

(09.05.2012, 07:48)mopelfeuerer link schrieb:Aber Fragen werfen sich mir da noch auf.  Den Winkel,
so wie es aussieht hast Du den "mitverkittet".  Ich fürchte der
bildet so, da an der Motorhalterung nicht fest verbunden, eine
natürliche Vibrationsbrücke, kann ich mir vorstellen.
Wenn da mal ein Sandkorn oder so zwischengerät,
bauen sich auch noch Verspannungen auf, die bestimmt
einem erneuten Abbrechen förderlich sind.

Könnte sein, allerdings ist der Teil des Winkels an der Motorhalterung so fest dran, dass ich hoffen kann, dass das nicht passiert.

Zitat:Warum hast Du den Winkel links, also zur Bruchkante hin
so weit wieder ausgeschnitten?

Zuerst war das anders (s. Bild unten). Da drohte die Gefahr, dass die umschließende Masse mit dem Polrad in Berührung kommt. Jetzt ist die Masse dort etwas "schlanker".

Zitat:Und hier noch meine Ideen um Stabilität noch weiter zu steigern.
Bei der Größenordnung wäre evtl ein tragendes Gitter
gut.  Siehe Stahlbetonbau, nur eben in Klein, vielleicht
mit Hasendraht oder so.

Dass die Masse in sich bricht, glaube ich nicht. Kritisch sind die Übergänge, da würde ich beim nächsten Mal Deine Vorschläge:

Zitat:Dazu kann man dann vielleicht auch noch  1 mm oder 0,5 oder so
Bohrungen in die Bruchkante treiben, in diese das Kaltmetall
einarbeiten (sofern überhaupt in der Form bearbeitbar, sorry kenne mich
mit dem Zeug nicht aus, oder dann Stifte einsetzen.
Oder auch noch anders, entlang der Bruchkante ganz nah am Rand,
um die Kaltmetallmasse sozusagen überlaufend und umschließend
anzusetzen. 

umsetzen.

Zitat:Hm, war das so verständlich?

Ja!

Zitat:Nichts desto Trozt und nochmal erwähnt, eine schöne Arbeit!
Danke

Grüße Thomas

also nach wie vor, gute Beschreibung.

Aber Leute Leute.... 0,5mm Bohrung in eine unebene Bruchkante bohren?????  Lachend

Mal ehrlich. Und vorher glattschleifen wär erst recht kontraproduktiv, ist die Rauhigkeit doch Bindungserhöhend.

Nee, nee, das ist gut so.
Mein Tip: die linke Kante, also die die zum Kickstarterdeckel hin weist sollte 100%ig 1 bis 2 Zehntel zurückgenommen sein, steht sie leicht vor können Schubspannungen vom später angeschraubten Deckel die Reparaturstelle ganz leicht zerstören.
Ansonsten bekommt die Stelle kaum Last ab. Thermisch stabil ist das Zeug auch, hab an nem Motorrad damit mal ambulant die Guss-Ölwanne abgedichtet, hielt viele tausend Kilometer bis zur Stilllegung drr Maschine.
Hallo Kai,

ich hatte es so verstanden nicht die Bohrung "In" die Bruchkante, sondern kurz daneben in das intakte Gehäuse zu machen. Mit etwas Überlappung würde das Kaltmetall dann durch die Löcher sich festkrallen.
Aber ich lass es eh mal so und werde Euch berichten, wie lange es hält.

Grüße Thomas
Hi, deine Anleitung rettet meiner Zündapp vielleicht das Leben!
Welche Kaltmetall Knetmasse hast du denn genommen, es gibt hier sehr viele Hersteller und Preisklassen. Wie ist deine Erfahrung seit Mai? Hält alles noch?

Ich habe vor 15 Jahren eine KS Super erstanden. Jetzt habe ich vor, sie zu restaurieren, und letzte Woche entdeckt, dass jemand mit Gewalt und einem Schraubenzieher zwei Löcher in den Motorblock gestoßen hat.... Wünscht mir Glück, dass nicht noch mehr ist!
Gruß,
Michael
Ich habe nun auch einen Ausbruch an einer Kabeldurchführung repariert.
Den Aluwinkel habe ich allerdings so bearbeitet das er hinter dem Polrad verschwindet.
Servus

saubere Lösungen  Daumhoch Daumhoch Daumhoch

Ich hab ähnlich repariert - leider hab ich keine Bilder gemacht

Meine Methode:

Ausfräsen der beschädigten Bruchstelle und Einsetzen eines rechteckigen Passtückes mit Überlappungen innen.
dieses Passtück wird dann von innen ans Gehäuse angenietet, die Überlappungsstelle wird mit 2-K Kleber hinterfüllt.
Damit ist an der Oberfläche ausser einer kleinen Linie, die vom Zylinder überdeckt wird nichts mehr sichtbar

Wenn ich das nächste Gehäuse repariere mache ich Bilder davon

Grüsse

Rupert
Könnte man bestimmt noch etwas glättem und silber anspritzen!
Sieht aber so schon wieder ganz gut aus und es kommt kein Wasser
mehr an die Zündung.


Gruß: Alex
Moin,
diese ganzen Reperaturen gehen mit Alulot doch ganz einfach. Smiley Kleiner Bunsenbrenner
mit ca. 380 Grad . Werkstück erhitzen,Klein bisckem Lot verlaufen lassen,auf beiden 
Seiten verstreichen,fertig. Dad ganze ist sehr zugfest,kaputte Gewinde in Gehäuse
brüche usw. kein Problem mehr. Auch sacklöcher schliessen damit ideal. 

Das Stück dort hab ich selber auf der Messe in Bremen dort gemacht. Zuhause 
klappte es genauso gut. leider ist solch Lot extrem teuer,meter ca 40 Euro. 
Aber jeden Cent  wert.Werd demnächst damit mal abgeb.Rippen wieder 
anbringen,wenn es wärmer wird. Thank_you

bis denne  franx
Habe noch einen 4 Gang mit dem selben Ausbruch, könntest du mir den reparieren?
Hält es gut ?
Gruß niklas
Hi, habe vor kurzem mal eine alte motorhälfte in die Hände bekommen (kernschrott) und hab es mit meiner wig Anlage bearbeitet.
Die von Zündapp verwendete Legierung ist sehr gut schweißbar, mit zusatzwerkstoff mit höherem Silizium Anteil.
Falls da Interesse besteht, ich könnte!
Ich nehme auch gern das WIG Schweißgerät, aber dass die von Zündapp verwendeten Legierungen unproblematisch sind kann ich nicht bestätigen: geht mal gut und mal nicht, streut stark.
Nehme übrigens ALSi12 1,6mm Zuschlag.

Franx Alulot würde mich interessieren. Habe auch schon sog. Reiblot probiert: wenn man das Bauteil auf die erforderlichen > 400°C gebracht hat, kann man das aufbringen und unter reiben z.B. mittels Schraubendreher die drunter liegende Oxidschicht aufbrechen und mit dem Lot verbinden. Hält sehr gut, aber die hohe Verarbeitungstemperatur ist kritisch. Bis zur Bauteilschmelze (Alu ca 660°C) ist es nicht weit ...
Geht dein Lot ohne reiben? Wie bricht es die Oxidschicht auf?

Gruß Wulf
Ich hab mich auch mal an einem Zylinder einer KS80 versucht.
In den Ausbruch habe ich jeweils zwei bzw. drei 2mm Löcher gebohrt und Metallstifte rein gemacht.
Bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Sehr guter Tipp, top.